Um den Schulbetrieb im Berufsbildungszentrum Biel (vorm. Gewerbeschule Biel) bis zur notwendig gewordenen, vorgesehenen Gesamtsanierung problemlos weiterführen zu können, wird der Unterhalt jährlich aufrechterhalten. Er wird in enger Zusammenarbeit mit dem Hausdienst und meist in den Schulferien durchgeführt.
Zum Unterhalt gehören z.B. nachfolgende Arbeiten: Neue farbliche Gestaltung und Beleuchtung von Eingängen, Treppenhäusern und Korridoren, Reparaturen und Erneuerungen von Storen, Verglasungen, Bodenbelägen etc., Einrichtung von neuen Unterrichtszimmern, Sanierung von Unterrichtsräumen und Konferenzzimmern, Anpassung von Absturzsicherungen an heutige Normen, Anpassungen an neue Brandschutzanforderungen, Restaurierung von Wandbildern, Kunstobjekten und dergleichen.
Auswahl von realisierten Unterhaltsprojekten:
Unterhalt 2006: Im Zusammenhang mit den Unterhaltsarbeiten wurden 2006 die Büros vom Schulsekretariat und der Direktion neu gestaltet und eingerichtet. Die bestehende Anordnung der Türverbindungen zwischen den einzelnen Büros als „Enfilade“ definiert den internen Verkehrsbereich und zoniert die Büroräume: zur Fassade, beim Tageslicht, die Bürobereiche, zum Korridor der Nebenraumbereich mit Empfangsschalter, Infrastruktur und Stauraum. Rote Korpusse aus geölten MDF-Holzwerkstoffplatten, in unterschiedlicher Höhe, grenzen die Nebenraumzone von der Bürozone ab. Sie dienen, je nach Büro, als Empfangsschalter für Materialausgabe und Information, Ordnergestell oder Nische für das Kopiergerät. Komplementär zu den roten Körpern verbindet der dunkelgrüne Linoleum-Bodenbelag die Büros und Nebenraumzonen zu einem Raumgefüge, dem Schulsekretariat. Die neue Büroeinrichtung mit USM-Möbelsystem und die neue künstliche Beleuchtung mit Stehleuchten im Bürobereich und Deckenleuchten im Nebenraumbereich unterstützen die klare Anordnung.
Unterhalt 2009: In den 1970er Jahren wurden im Zusammenhang mit den damals neu erstellten Bauten am ältesten Gebäude der Gewerbeschule nordseitig ein Ausgang gebaut. Da 20 Jahre später sowohl die Hebebühneneinrichtung als auch die Absturzsicherungen beim Nordausgang erneuert werden mussten, entschied sich die Bauherrschaft den Treppenabgang mit Vordach komplett zu erneuern und der Architektur des bestehenden, erhaltenswert eingestuften Betongebäudes anzupassen. Als Vorbild des neuen Treppenabgangs diente die Treppenanlage mit Vordach auf der Südseite von 1949. Aus dem Mittelkorridor kommend werden die Nutzer um neunzig Grad über eine Treppe umgelenkt. Ein grosses weit auskragendes und von bloss 2 Stützen getragenes, schlankes Betondach stellt eine Neuinterpretation der Vordächer aus den 1950er Jahren dar und nimmt gleichzeitig Rücksicht auf die bestehende Fassadenarchitektur. Eine vorgestellte Metallkonstruktion bindet Hebebühne, Podest und Treppenanlage zusammen und dient gleichzeitig als Podestgeländer.
Unterhalt 2015: Der Zustand der Waschbecken und Frisiereinrichtungen in den bestehenden Übungszimmern waren eines Coiffeurausbildungsortes unwürdig. Die Bauherrschaft entschied sich die Räume in ein anderes Gebäude zu verlegen, welches in den 1970er Jahren in Stahlskelettbauweise gebaut wurde und dadurch mit den Hohlraumdecken wesentlich flexibler für neue Installationen war als der alte Massivbau aus Beton. Mit wenigen, den Raum prägenden und Stimmung gebenden Elementen wurde aus den ehemaligen staubigen Werkstatträumen Coiffeursalons eingerichtet: Die neuen Waschbecken sind in einem Kreis zentral zwischen beiden Übungsräumen angeordnet. Die bestehenden Elementbautrennwände aus Metall wurden erhalten und durch einen raumhohen samtigen und farbigen Vorhang abgedeckt. Gleichzeitig zur Wirkung des Vorhangs auf den Raum konnte dahinter auch Stauraum für Frisierhauben und Gestelle gebildet werden. Ein neuer Bodenbelag aus Linoleum und die anthrazytfarbig gestrichene bestehende Decke geben den Räumen zusammen mit den neuen gependelten Leuchten und dem roten Vorhang eine warme und wohnliche Atmosphäre.
Objekt | Jährlicher Unterhalt BBZ Berufsbildungszentrum Biel |
Bauherrschaft | AGG, Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern |
Jahr | seit 2004 jährlich |
Bauzeit | je nach Arbeit 1 - 10 Wochen |
Baukosten | Jährlich ca. CHF 0.4 - 1.0 Mio |
Mitarbeit | Jan Scheidegger / Hasan Yaman / Anya Keller / Andrea Lauener / Markus von Aesch / Sara Holzapfel / Thomas Furrer / Renate Haueter / Eveline Schenk / Simon Lüthi / Simon Binggeli / Gilbert Woern |
Zusammenarbeit mit | Bauingenieur WAM Planer und Ingenieure AG, Bern Landschaftsarchitektur égü Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich |